Sainokuni
Direction and Violin
Mendelssohn, PatKop and Schubert
Werke von F. Martin, Kurtag, Haydn, Holst und Weiteren
Gustav Holst (1874–1904)
Jesu Sweet
Walther von der Vogelweide (1170–1230)
Palästinalied *
George Crumb (*1929)
Black Angels: God Music
Gregorianisch
Ave Maris Stella *
Frank Martin (1890–1974)
Maria Triptychon: Ave Maria
Tomás Luis de Victoria* (1548–1611)
Ave Maria *
György Kurtag (*1926)
Kafka Fragmente für Sopran und Violine, Op. 24 (Berceuse)
Adventslied
Maria durch ein Dornwald ging *
Frank Martin
Maria Triptychon: Magnifikat
Antonio Lotti (1667–1740)
Cruzifixus *
Lili Boulanger (1893–1918)
Pie Jesu *
Hildegard von Bingen (1098–1179)
O Rubor Sanguinis
Joseph Haydn (1732–1809)
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Auszüge)
György Kurtag
Kafka Fragmente für Sopran und Violine, Op. 24 (Wiederum Wiederum)
Frank Martin (1890–1974)
Maria Triptychon: Stabat Mater
Bert Brecht (1898–1956)/Hanns Eisler(1898–1962)
Kuppellied *
György Kurtag
Kafka Fragmente für Sopran und Violine, Op. 24 (Coitus als Bestrafung)
Joseph Haydn (1732–1809)
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Auszüge)
Antonio Caldara (1670–1736)
Maddalena ai piedi di Cristo: Per il mar der pianto mio
John Tavener (1944–2013)
Song of the angel
* Arrangiert von Michi Wiancko
Ausdrucksstark, lebendig – Anna Prohaska begeistert Kritiker, Publikum und MusikerkollegInnen. Eine lange Freundschaft verbindet sie mit unserer künstlerischen Leiterin Patricia Kopatchinskaja. Zusammen mit der CAMERATA BERN touren die beiden durch Europa und machen Halt in Bern, bevor sie sich für eine CD-Aufnahme ins Tonstudio begeben.
Schon mit 23 Jahren wurde Anna Prohaska Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und ist immer wieder Gast bei den Salzburger Festspielen. Wie unsere künstlerische Leiterin, weist auch die Koloratursopranistin eine weite musika- lische Bandbreite aus: Von Barockmusik über klassisches Liedgut bis hin zu zeitgenössischer Musik verfügt sie über ein beeindruckendes Repertoire.
Diese gestalterische Vielfalt packen die beiden Starsolistinnen in einem Programm aus, das sie gemeinsam entworfen haben. Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart untersuchen hemmungslos und provokativ diverse Maria-Gestalten – die Heilige, die Mutter und auch, ketzerisch, die Prostituierte. Der bunte Strauss an Werken, allesamt kurze Stücke, bildet einen unwiderstehlichen musikalischen Bogen.
Unschuldige, beinahe süsse Stimmung prägt den Anfang mit dem Lied Jesu Sweet von Gustav Holst. Das Palästinalied evoziert die Kreuzzüge, die im Schrei der Eroberung des Heiligen Landes gipfeln: Elohim nach dem Anrufungsnamen Gottes aus dem Alten Testament. Ave Maria: die Begrüssung der Maria Muttergottes läutet den Übergang der positiven Stimmung hin zum Schmerz ein: Maria im Dornwald verloren. Crucifixus ist dramatisch, jedoch auch zart. Der Schluss des ersten Teils suggeriert eine falsche harmonisch-süssliche Erlösung: Pie Jesu, dona eis Requiem.
Richtig zur Sache geht es im zweiten Teil mit der Passion, mit rotem Blut in Hildegard von Bingens Rubor sanguinis und mit Dur-Harmonie-Schock in Haydns Weib, siehe, das ist dein Sohn!. Dann erscheint Maria Magdalena mit Kuppellied und Coitus, bevor sie mit der Caldara-Arie bekehrt wird: «Hier fällt das Herz aufgelöst in Tränen. Schon hat es sich erwählt, auf den Spuren deiner Füsse den Strassen des Himmels zu folgen.»
Alleluia vokalisiert ein einsamer Engel zum Ausklang, schwindelerregende Himmelshöhe besteigend.